Archiv der Kategorie: 01_USA Südwest 2019

Tag 1 in Southern California

Wie kann ein Urlaubstag schöner beginnen als mit einem Frühstück und herrlicher Aussicht?

Frühstück im Best Western Inn@Palm Springs
Frühstück im Best Western Inn@Palm Springs

Genau diese Perfektion ließ uns in den heutigen sonnigen Tag in Palm Springs starten. Eine angenehme Brise in den doch noch recht frühen Morgenstunden – es war immerhin erst 8 Uhr – sorgte für wohltuende Temperaturen im sonst so heißen Südkalifornien. Doch auch heute sollten die Temperaturen noch bis 94° Fahrenheit (34°C) ansteigen.

Nach einer kurzen Lagebesprechung beschlossen wir, einen Abstecher nach Galetta Meadows zu unternehmen, weil es unser Zeitplan zuließ und sich darüber hinaus als perfekter „Lückenfüller“ bis zum (Nach)Mittagsessen bei Fisherman‘s Market & Grill Anbieten sollte.

Dieser Skulpturengarten im Anza Borrego Desert State Park erstreckt sich auf 3 Quadratmeilen und beherbergt 130 Metall-Skulpturen. Eines der neueren Kunstwerke stellt einen Drachen mit dem Schwanz einer Klapperschlange dar, der scheinbar aus dem Wüstenboden auftaucht. 

Der inzwischen verstorbene Dennis Avery ist sowohl der Besitzer des Landes, auf dem die Figuren wie zufällig arrangiert stehen, als auch der Erschaffer dieser Freiluft-Kunstgalerie. Inspiriert wurde er dabei von Ricardo Breceda, der bei Perris in Kalifornien einst eine Metall-Skulptur in Form eines Dinosauriers  für seine Tochter anfertigte. Avery, seines Zeichens ebenfalls ein Dinosaurier-Fan und als Multimillionär, Industrieller, Philantropist und Sohn des Gründers von Avery Dennison derjenige, der die erforderlichen finanziellen Mittel für die Beauftragung und Ausführung der Skulpturen aufbringen konnte. Inzwischen sind die Skulpturen beliebte Fotomotive für Besucher des Anza Borrego Desert State Parks und eine Attraktion für Jung und Alt.

Nach unserem Abstecher meldete sich dann doch auch schon wieder der zunehmend leere Magen zu Wort und so fuhren wir zurück nach Palm Springs, um bei Fisherman‘s Market & Grill einen Verpflegungsstopp einzulegen. Das Fisherman‘s Boat schmeckte vorzüglich und ließ keine kulinarischen Wünsche offen.

Und dann sollte es endlich ins Spa gehen. Ich war aufgeregt wie ein kleines Kind vor der Bescherung. So lange war ich nicht mehr hier gewesen an meinem Sehnsuchtsort und nun dem Hinweisschild ins Fountain of Youth Spa zu folgen, fühlte sich einfach nur gut an. Nach der Registrierung an der Pforte bogen wir in den South Salton View ein und da stand dann auch, der unbarmherzigen Wüstensonne seit vielen Jahren trotzend, unser Motorhome. Wie schön war das, unser inzwischen nicht mehr „rollendes“ Zuhause zu sehen. So viele schöne Erinnerungen von damals sehe ich wieder vor meinem geistigen Auge. Kurz nach Ankunft erfolgte eine erste Inspektion des Platzes und ich musste feststellen, dass sich in den letzten 10 Jahren doch sehr viel verändert hat. Vieles wurde modernisiert und alles ist top in Schuss: Die 6 Mineral Pools, von denen einer gerade noch einem „Resurfacing“ unterzogen wird, die Soaking Tubs, die neu gestalteten Activity Rooms (Billard, Shuffleboard, Fitness Center, der Internet & TV Room) und vieles andere mehr erstrahlen in neuem Glanz. Lounges an den Pools laden zum Verweilen ein und für die Vierbeiner gibt‘s sogar einen eingezäunten Hundefreilauf, den Wagging Tails Dog Park – sowohl für große als auch für kleine Fellnasen. 

Nach einem Spaziergang durch den Park und einem Drink unter unserer Palme ließen wir den Abend in den Pools ausklingen.

Was für ein rundum gelungener Tag, der schöner nicht hätte sein können.

 

Go West

Liebe crazyhill-Community,

dass ich 2019 wieder – nach 9-jähriger Abstinenz – „meine“ alte Heimat besuchen würde, hätte ich selbst bis vor kurzem nicht gedacht. Doch manchmal hält das Schicksal und der Zufall unerwartete Überraschungen für einen bereit. Plötzlich fügt sich Mosaiksteinchen um Mosaiksteinchen zusammen und lässt nicht nur ein Bild im Kopf entstehen sondern einen konkreten Plan, der in die Tat umgesetzt werden möchte …

So geht’s am 19.10. nach Palm Springs und dann steht ein Roadtrip auf dem Plan. Folgende Highlights des Südwestens wollen dabei abgeklappert werden:

19./20.10. Basiscamp: Fountain of Youth Spa and RV Resort (https://www.foyspa.com)

Tag 1/21.10.: Joshua Tree Natl. Park, 29 Palms, Amboy (Route 66), Oatman, Kingman, Seligman (Historic Route 66 Motel)

Tag 2/22.10.: Seligman, Grand Canyon Watchtower, Page, Antelope Canyon, Horseshoe Bend, Kanab (Red Canyon Cabins)

Tag 3/23.10.: Kanab, Zion Natl. Park, Red Canyon, Bryce Natl. Park, Marble Canyon (Marble Canyon Lodge)

Tag 4/24.10.: Marble Canyon, Vermillion Cliffs, Navajo Bridge, Rimrocks Toadstool Hoodoo’s, Glen Canyon/Lake Powell, Page (Sleep Inn)

Tag 5/25.10.: Page, Monument Valley, Painted Desert, Barringer Crater, Oak Creek Canyon, Slide Rock State Park, Sedona (Sugar Loaf Lodge)

Tag 6/26.10.: Sedona, Prescott Valley, Quartzsite, Blythe, Glamis, Brawley, Ocotillo Wells, Julian, Borrego Springs, Salton City, Mecca, (FOY)

Tag 7/27.10.: Salton Sea, Bombay Beach (FOY)

Tag 8-9/28./29.10.: Chillen im FOY

FOY Map

FOY Bird‘s Eye View

FOY Chocolate Mountains

FOY Welcome

FOY Pool

FOY Sunset

Tag 10/30.10.: Rückflug

Vielleicht an dieser Stelle noch ein kurzer Exkurs zum FOY …

Wie kommt’s, dass dieses abgelegene Fleckchen Erde für mich so etwas Besonderes ist? Nun, 1991 hat es meine Eltern und mich zum ersten Mal in diese öde erscheinende Gegend verschlagen, doch es war Liebe auf den ersten Blick! Weder hat uns die Lage mitten in der Wüste abgeschreckt, noch die weiten Wege bis zur nächsten Zivilisation. In erster Linie war und ist es der ganz besondere Menschenschlag, der sich im “Spa”, wie das Resort liebevoll von seinen Bewohnern genannt wird, tummelt. Das Spa ist ein Senior Park und der Altersdurchschnitt der Bewohner ist entsprechend hoch. Rüstige Rentner in den 80ern und 90ern – und darüber hinaus – sind dort keine Seltenheit und doch ist es genau das, was mich schon seit jeher an diesem Ort fasziniert hat: Die ungebremste und ungezügelte Lebenslust der Snowbirds, die die kalten Wintermonate hinter sich lassen und eine unbeschwerte Zeit unter der Sonne Kaliforniens verbringen. Seit nunmehr fast 20 Jahren ist dies auch die zweite Heimat meiner Eltern, die ebenfalls wie die aus Kanada und den nördlichen Teilen der USA kommenden Snowbirds dem kalten Winter entfliehen und im Spa nicht nur die angenehmen Temperaturen sondern auch die heißen Quellen in den vielen Pools genießen. Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte sind tiefe Freundschaften entstanden, die dazu beigetragen haben, dass dieser Ort auch für mich zu einer zweiten Heimat wurde. Nahezu jedes Jahr, oft auch zweimal im Jahr, habe ich die Ferien und Urlaube an diesem, meinem Sehnsuchtsort zugebracht und jedes Mal war es wie ein Nachhausekommen. Einiges hat sich in den letzten Jahren verändert und viele der Menschen, die mir über die Jahre sehr ans Herz gewachsen sind, werde ich nie wieder sehen können. Dafür bleiben wertvolle Erinnerungen an gute alte Zeiten.  Und so kam es, dass ich die letzten 9 Jahre auch nicht mehr dort war. Aber jetzt soll es wieder soweit sein! Ich werde wieder die Chocolate Mountains im Morgenlicht bewundern können, wenn ich aus dem Fenster unseres Motorhomes spähe; werde wieder die so geliebte Wüstenluft schnuppern können; in den heißen Quellen entspannen; den morbiden Charme der umliegenden Ansiedlungen aufsaugen, die ihre besten Tage bereits in den 70er Jahren gesehen haben und zusehends verfallen. All das liebe ich dort! Und erst jetzt wird mir wieder richtig bewusst, wie ich all dies in den letzten Jahren vermisst habe …

Der Flug mit der Lufthansa über Los Angeles nach Palm Springs war schon eine kleine Odyssee. Zugegeben zählt hierzu schon der 12-stündige Flug dazu. Ich machte mir schon Gedanken, wie ich die 4,5 Stunden Aufenthalt in Los Angeles überbrücken könnte, doch diese Überlegungen waren für die Katz, denn jetzt ist mir auch klar, warum die lange Zeit zwischen den Anschlussflügen – weil man die schlicht und ergreifend braucht, wenn die Menschenmassen, die aus einem oder vermutlich sogar mehreren ankommendem A380 strömen, durch die Immigration müssen. Mehr als 2 Stunden stand ich eben mit vielen anderen in der nicht endenden wollenden Schlange, obwohl inzwischen die Erstabfertigung der Horde nicht mehr Face to Face stattfindet sondern über ein Terminal, in das man seine persönlichen Daten eingibt, die obligatorischen Angaben über Mitgebrachtes machen muss und bei erfolgreichem Abschluss ein Receipt erhält, das einem irgendwann unterwegs wieder abgenommen wird. Diese Prozedur erübrigt jedoch nicht das persönliche Vorsprechen beim Immigration Officer, der die Fingerabdrücke abnimmt und zur Sicherheit nochmal ein Foto macht, das vorher für das Receipt auch schon gemacht wurde. Der Officer war übrigens scheißUNfreundlich und verzog keine Miene, obwohl ich witzig sein wollte – vielleicht auch gerade deswegen.

Nach dieser strapaziösen Prozedur lief ich mir noch die Hacken wund, bis ich endlich am Terminal 7 ankam, um dann nur gut 30 Minuten vor Check-In total geschlaucht im Wartebereich für meinen Anschlussflug nach Pam Springs aufzuschlagen.

Mit zwei Pizzen als dringend benötigten Proviant vom Flughafen zum Hotel (Best Western Inn) wurde ich schon von meinem Arbeitskollegen Christoph erwartet. Mit ihm werde ich die nächsten Tage verbringen und einige der Highlights des Südwestens abklappern.

Papa-Wolf Stefan passt derweil – mit tatkräftiger Unterstützung meiner Eltern – auf unsere lieben Kleinen zuhause auf. Und nur weil ihr das tut, kann ich überhaupt hier sein. Dafür danke ich euch von ganzem Herzen!