Vom Spa nach Seligman

Gut gestärkt für das vollbepackte Programm des heutigen Tages nahmen wir zunächst die Route durch den Box Canyon in Angriff, der sich durch die landschaftlich reizvollen Mecca Hills schlängelt.

Den Joshua Tree National Park hatten wir nach Durchfahrt des Box Canyons schnell erreicht. Mormonen, die einst die Mojave-Wüste durchquerten, gaben dem Joshua Tree Park seinen Namen. In den Bäumen glaubten sie die Gestalt des Propheten Joshua (Josua) zu erkennen. Im Cottonwood Visitor Center besorgten wir uns einen Annual Park Pass, der uns Zutritt zu allen National- und State Parks ermöglicht und sich in Anbetracht der noch vor uns liegenden Attraktionen rechnen sollte. Die Parkstraße führt schnurstracks zum Cholla Cactus Garden. Dort stehen die Chollas dicht gesät, nur zu nahe kommen sollte man diesen kuschelig aussehenden stacheligen Kakteengewächsen nicht, denn die Stacheln haben‘s in sich. Der Name „jumping cholla“ kommt nicht von ungefähr, denn nur zu leicht haften sich die Triebe an alles, was ihnen zu nahe kommt. Ohne schmerzhafte Begegnungen mit den Chollas haben wir den Cholla Cactus Garden verlassen und sowohl beim Split Rock als auch beim Skull Rock einen Foto-Stopp eingelegt.

Joshua Tree National Park

Weiter ging‘s dann ins 25.000 Einwohner zählende Twentynine Palms, das einen nicht sonderlich attraktiven Eindruck macht, der Name jedoch mehr versprechen mag.

Eine ziemlich öde Route, nämlich die Amboy Road, führte uns – wie könnte es anders sein – nach Amboy, immer weiter hinein in die Mojave Wüste. Eine Gegend, in der man nicht tot über‘m Zaun hängen will. Bekanntheit hat Amboy an der Route 66 durch Roy‘s Cafe und Motel erlangt, das zu einem Wahrzeichen für die „Mother Road“ geworden und dadurch zu einem häufig fotografierten Bildmotiv geworden ist. Außer diesem Cafe und einem Post Office gibt es in Amboy tatsächlich nichts.

Der National Trails Highway führte uns dann vom trostlosen Amboy ins quirlige Oatman, einer ehemaligen Goldgräberstadt in den Black Mountains. Wilde Esel – Burros genannt – laufen dort frei umher. Sie stammen von Lasteseln ab, die von ihren Besitzern einst freigelassen wurden, nachdem sie nicht mehr gebraucht wurden. Oatman versprüht in der Tat den besonderen Charme vergangener Tage, obgleich die Läden ausnahmslos touristisch sind und allen möglichen Krimskrams anbieten.

Nach einer kleinen Stärkung im Oatman General Store sind wir dann weiter über den Scenic Byway und den Sitgreaves Pass durch das Golden Valley gefahren, das es verdient hätte, als State Park durchzugehen, da die kurvige Straße immer wieder herrliche Ausblicke auf fotogene Felswände freigab.

Kingman bot auf den ersten Blick und beim Durchfahren nichts Spektakuläres und somit setzten wir unsere Fahrt auf der Route 66 fort, bis wir nach Hackberry kamen. Hackberrys Ursprung geht auf Eisenerz- und Silberfunde im Jahr 1874 zurück. Ein Zürgelbaum (engl. Hackberry) am Eingang der Mine auf der Ostseite der Peacock Mountains gab der Siedlung ihren Namen. Der General Store verfügt über eine umfangreiche Sammlung alter motorisierter Erinnerungsstücke aus den 50er und 60er Jahren – eine Hommage an die Blütezeit der Route 66.

Gegen 18 Uhr erreichten wir schließlich Seligman. Die Lage an der ehemaligen Route 66 machte den Ort nach der Rückbesinnung über die Bedeutung dieser alten Ost-West-Verbindung zu einem touristischen Anziehungspunkt. Der Ort nennt sich selbst „Geburtsstätte der historischen Route 66“. Im Historic Route 66 Motel beziehen wir unser Quartier für die Nacht, doch nicht ohne vorher im benachbarten Roadkill Cafe Spare Ribs mit Wedges und Coleslaw verspeist zu haben.

Ein mit vielen Highlights vollbepackter Tag neigt sich dem Ende zu und der morgige Tag wird nicht minder interessant werden.

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